Umgebung
Der Vinschgauer Sonnenberg ist ein uraltes Siedlungsgebiet, auf dem zahlreiche frühgeschichtliche Funde gemacht wurden und noch zu erwarten sind. Das hohe Siedlungsalter von mindestens 4000 Jahren bestätigen Ausgrabungen aus der jüngeren Steinzeit und Bronzezeit. Eindrucksvolle Hinweise bieten die zahlreichen, in die Megalithkultur weisenden Schalensteine. Es sind dies Felsen mit künstlichen Vertiefungen verschiedenster Form und haben kultischen Ursprung.
Direkt über der Hauptstraße in Kastelbell befindet sich das Schloß Kastelbell. Derzeit noch im Staatsbesitz und vom "Kuratorium Schloß Kastelbell Gen.m.b.H." verwaltet und geführt.
Die ältesten Fresken im deutschen Sprachraum aus vorkarolingischer Zeit entstanden um 770 und wurden im unscheinbaren St. Prokulus-Kirchlein bei Naturns entdeckt. Der Spätgotische Flügelaltar von Jörg Lederer in der Spitalskirche in Latsch ist eine Augenweide für jedermann. Der eben erst entdeckte Menhirnstein aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. ist gleich daneben in der "Bichlkirche" zu bewundern. Die am Burghügel von Schloß Montani befindliche Stefanskapelle birgt Fresken aus dem lombardischen und schwäbischen Raum.
Die Benediktinerabtei Marienberg oberhalb von Burgeis im oberen Vinschgau bewahrt ein einzigartiges Denkmal romanischer Kunst. Die Fresken in der Krypta aus der Zeit zwischen 1175 und 1180 wurden erst 1980 zur Gänze freigelegt.
Einmalig in ihrer Art sind auch die romanischen Fresken mit stark byzantinischem Charakter von St. Jakob in Söles zwischen Glurns und Lichtenberg; es handelt sich hierbei um die älteste Jakobskapelle zwischen Nord- und Südtirol. Sie ist im Besitz der Familie Rizzi und wurde von dieser in vorbildlicher Weise restauriert, 1996 konsekriert und feierlich wieder ihrer Bestimmung übergeben.
Ein weiteres Juwel im Obervinschgau, aus dem 13. Jahrhundert, ist die Churburg . Sie ist heute einer der besterhaltenen Burganlagen Südtirols; Weltruf genießt ihre Rüstkammer.